Teste zur visuellen Auflösungsbestimmung
Für die Prüfung von Verstärkerfolien sind Teste ausreichend, deren Strichgruppen in nur einer Richtung angeordnet sind: Systemfehler unterschiedlicher Richtungen sind nicht zu erwarten, richtungsabhängige Fehler der Geometrie kommen, da die Teste direkt auf die Kassette aufgelegt werden, nicht zum Tragen.
Bei bildübertragenden Systemen, in denen aufgrund der spezifischen Abbildungsfehler unterschiedliche Auflösungswerte in tangentialer und meridionaler Richtung zu erwarten sind (beispielsweise in RBV-Systemen), empfiehlt es sich, Teste mit dicht beieinanderliegenden senkrecht zueinander orientierten Strichgruppen zu verwenden.
Zur Vermeidung von Fehlablesungen aufgrund der sogenannten Pseudoschärfe ist darauf zu achten, daß die im Bild erkennbare Anzahl der Testgruppenbalken mit der des Testes übereinstimmt. Eine Sonderform des Gruppentestes stellt der Besentest mit seinen sich kontinuierlich ändernden Ortsfrequenzen dar. Sein Vorteil liegt vor allem in der sicheren Vermeidung von Ablesefehlern infoge der Pseudoschärfe.
Bei Verwendung eines Streustrahlenrasters ist zur Vermeidung von Moirè-Effekten und der daraus resultierenden Ableseunsicherheit zu beachten, daß die Strichgruppen möglichst unter einem Winkel von 45° zur Lamellenrichtung des Streustrahlenrasters angeordnet werden.
Teste zur photometrischen Ausmessung der Aufnahmen
Zur photometrischen Ausmessung - mit der daraus möglichen Bestimmung der Modulationsübertragungsfunktion (MTF) eines bildübertragenden Systems - wurden Teste entwickelt ohne Zwischenraum zwischen den einzelnen Strichpaaren oder Strichgruppen, um Meßfehler durch Nachbareffekte zu vermeiden. Um über den gesamten Ortsfrequenzbereich gleiche Meßsicherheit zu erhalten, fallen die Werte nach erreichen der höchsten Ortsfrequenz in gleichem Maße wieder ab (siehe tabellarische Testbeschreibung).
Teste zur Brennfleckbestimmung
Mit Hilfe einer Sterntest- (oder Sektoren-Sterntest-) Aufnahme kann in einfacher Art und Weise die Größe und Form von Strahlerbrennflecken bestimmt werden. Diese Methode ist weniger aufwendig als die Loch- oder Spaltkameraverfahren und reicht, unter der Vorraussetzung einer angenähert idealen Intensitätsverteilung im Brennfleck, für viele Fragestellungen völlig aus.
Die Brennfleckausdehnung I ergibt sich aus der Formel
wobei
a = Sternwinkel ( siehe tabellarische Testbeschreibung),
d = Durchmesser der Unschärfefigur auf der Testaufnahme,
m = Abbildungsmaßstab (=Sterndurchmesser auf der Aufnahme: Sterndurchmesser des Testes);als günstig hat sich ein Abbildungsmaßstab m = 1,3 für Brennflecke 0,6 mm und m = 2 für Brennflecken < 0,6 mm erwiesen.